Donnerstag, Juli 02, 2009

21. - 28. 6. 2009 Schleswig/Wiking-Yachthafen bis Bagenkop auf Langeland/Dänemark


Sommeranfang. Endlich geht's los, nachdem wir noch auf den - dann doch falschen Druckwasserschalter - von Vetus gewartet haben. Der alte funktioniert noch und, sollte er in die Knie gehen, wird uns Fa. Julius das jetzt richtig bestellte Teil per Express nachsenden. Noch ist das Wetter nicht optimal, immer wieder dicke Regenschauer, aber wenigstens ist es windstill, als Kirsten uns rückwärts im engen Hafen der Schrader Marina/Borgwedel in das Kranbecken bugsiert. Sauberer Anleger! Morgen früh wird uns unser alter Freund Heiner, seines Zeichens "hier der Herrscher aller Reußen" zwecks Unterwasserreinigung von "Pirol" aus dem Schleiwasser kranen. Über und hinter uns klart es auf, Richtung Osten schwarze Wolken. Scheint, wir liegen im "Sommerloch". So wagen wir einen 20minütigen Spaziergang zum "Epinard", bekannt für eine exzellente Küche, aber wir begnügen uns mit einem auch sehr leckeren Apfelkuchen. Danach genieße ich - logbuchschreibend - die Abendsonne im Cockpit, während Kirsten in den "Keller" muß, Batterie ausbauen zum Wellenlager schmieren. Ja, ja, es geht gerecht zu an Bord der "Pirol".
Unser Freund Heiner kommt pünktlich um 10 Uhr und eine halbe Stunde später hängen wir im Kran an Land. Die Pocken halten sich in Grenzen und wir brauchen - unter Aufsicht der männlichen Hafenmitlieger - 3 Stunden für das Abkratzen der Pocken am Unterwasserschiff, der Schraube und den Einbau des neuen Bugstrahlpropellers, der effektiver als der alte arbeiten soll. Und schon geht's weiter bei schönstem Wetter nach Kappeln. Am einzigen für uns in Frage kommenden Steg außerhalb des engen Hafens liegt mal wieder ein "Zwerg" so, daß weder vor noch hinter ihm jemand festmachen kann. OK, gehen wir zurück zum Museumshafen. Fast super Anleger, haarscharf am ausladenden Bugspriet des Großseglers vorbei vergesse ich, daß wir auf dem Heck ja den glatt 3 m hohen Radarturm inklusive Antennen stehen haben. Gottseidank machen nur die Antennen eine tiefe Verbeugung - nichts passiert. Da schmecken später die berühmten "Spareribs" im "Alt Kappeln", kein Loch in der Bordkasse! Morgen früh erwarten wir Klaus Supa mit repariertem Außenborder für unser neues Schlauchboot. Sicher ein Highlight für meinen Enkel Jonas, der in Fehmarn einsteigen wird. Außerdem steht noch der Einbau eines Öldruckmessers für den Perkins an.
Herr Supa macht dann - wie erwartet - seinen Job super. Der Wetterbericht für Fehmarn ist ok und wir gehen am 24. 6. morgens um 7.45 Uhr mit nur einem weiteren "frühen Vogel" durch die Kappelner Brücke. Wolkenloser Himmel und N/NO Wind. Segel hoch schon in der Schlei und die gehen erst kurz vor der Fehmarn-Sundbrücke wieder runter, weil plötzlich Totenflaute herrscht. Die gefürchtete "Stille vor dem Sturm" stellt sich heraus. Ohne Vorwarnung bläst es plötzlich mit 5-6 Bft. von vorne und wir brauchen statt geplanter 8 jetzt 12 Stunden bis Burgtiefe. Ziemlich abgekämpft gönnen wir uns daraufhin unser Abendessen im Hafenkrug: Matjes mit Bratkartoffeln. Lecker! Morgen ist Ausschlafen angesagt.
Es bläst und bläst und bläst. Windwarnung . Böen bis 7 Bft. Wir nehmen ungefrühstückt den Bus nach Burg mit dem gleichen humorlosen unfreundlichen Fahrer vom letzten Jahr. Brötchen und Kaffee beim Bäcker ersetzen Frühstück und Mittagessen. Dann gucken wir noch kurz bei unserem Fehmaraner Freund Helmut rein und nehmen gerne eine Einladung für morgen Abend zum Grillen an.
Zum Sturm gesellt sich nun auch noch Dauerregen. Tochter Silja und Enkel Jonas melden sich 20 km vor Fehmarn. Sind von Bremen relativ gut durch die Dauerbaustellen gekommen. Jonas will ja einige Zeit mit uns segeln. Z.Zt. sieht es mehr nach Bootsurlaub am Steg in Burgtiefe aus. Keine Wetterbesserung in Sicht.
26.6.: Erst mal duschen im Hafenhaus. Von oben ist die Dusche z.Zt. zumindest eingestellt. Doch "Rasmus" hält durch! Wir freuen uns, daß wir nicht zu den Chartercrews gehören, die eine Woche Segeln gebucht und teuer bezahlt haben. Die wollen sie natürlich nicht im Hafen verbringen und legen trotz Windwarnungen bis 8 Bft. ab. Der Wetter-Trend für die nächsten Tage bleibt grauslich. Wir nutzen die Beweglichkeit durch Silja's Auto für einen Ausflug nach Heiligenhafen und genießen einen gemütlichen Grillabend bei Helmut und seiner Margrit. Anschließend noch Rummikab-Kampf unter der Kuchenbude im Cockpit. Auch Hafentage können schön sein. Silja hadert noch mit ihrem Schicksal: Eine Möwe hat ihr auf Handgelenk und Pulloverärmel geschissen, knapp neben ihr Backfisch-Brötchen!
Am Samstag heult es immer noch durch die Masten. Also keine Hektik an Bord. Silja holt Brötchen und es gibt wieder ein spätes Frühstück. Kirsten will am Schiff arbeiten "einer muß schließlich was tun" und wir machen uns auf zum Zentrum am Südstrand. Silja fängt sich den zweiten Möwenschiss ein, das entwickelt sich langsam zur Serie. Trotzdem amüsieren wir uns beim Flippern, Tisch-Minigolf etc. Etwas hat der Wind nachgelassen, aber wir haben wenig Hoffnung auf den morgigen Sonntag. Die Aussichten sind noch immer nicht rosig.
Sonntag, 28. Juni: Hurra, die Wetterprognose hat sich geändert. Schon heute: NO 2-4 Bft. Und wir düsen los! Silja zurück nach Osterholz-Scharmbeck und wir bei super Wind mit bis zu 8,3 kn nach Bagenkop. Beweis: Das Foto von unserem Plotter! Ab Mittag sogar Sonnenschein und wolkenloser Himmel. Jonas hat Spaß und hat keine Schwierigkeiten mit Seekrankheit o.ä. Einen Najad 361-Skipper beeindrucken wir offenbar so, daß er bei uns an der Pier vorbeikommt und kurz und knapp skandiert: "schönes Schiff, läuft ja gut!". Wir genießen das schöne Wetter im Cockpit und bringen Jonas das Skatspielen bei. Auch da ist er sehr gelehrig. Morgen evtl. Aeroskoebing auf Aero, nur 16 sm entfernt. Wir treten kürzer und "das ist auch gut so".

1 Kommentare:

Anonymous Silja sagte...

Hallo Pirol-Crew, die Berichterstattung über die Möwenschisse war nicht genehmigt!!! Aber Eure jetzigen Chancen, sich auch noch welche einzufangen, stehen um 99% höher als bei mir - also nicht voreilig Häme verteilen. Wünsche Euch noch viel Spaß, schönstes Segelwetter - jetzt mit ein bisschen mehr Wind.
... und bringt mir das "Kind" heile wieder! Liebe Grüße aus dem schwülen OHZ.

15:59  

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