Sonntag, September 06, 2009

13.-20.8.2009 Stege/Insel Mön/Dänemark bis Wiking-Yachthafen/Schleswig



Trotz Windwarnung legen wir um halb sechs Uhr morgen ab und haben Glück. Die 10 sm bis zum Bögestrom können wir wunderbar segeln und brauchen dafür nur knapp 1 ½ Stunden trotz „Reff im Kleid“. Durch die Rinne vermeiden wir es möglichst, auf das Lot zu sehen, sonst erschrecken uns wieder die geringen Tiefenangaben. Aber wir kommen ohne „Grundstückskauf“ in den Steger Hafen und werden vom Nachbarn freundlich begrüßt: „Hallo, Dich kenne ich doch. Du warst mit Deinem Schiff doch vor ein paar Wochen schon da. So ein schönes Boot würde ich gerne kaufen“. Tja, zu spät!!! Wir machen uns einen schönen Rest-Hafentag in der hübschen Innenstadt mit den vielen netten Geschäften und hoffen auf günstigen Wind für morgen. Bis jetzt bläst es noch mit 6 Bft. aus West.
Und die ganze Nacht steht der Wind durch. Selbst die 15 sm bis Vordingborg tun wir uns nicht an. Kirsten legt eine Mappe an mit „Tips und Hints“ für Axel und ich „schnacke mich mal wieder über den Steg“ des Yachthafens, wo es auch noch ein paar deutsche Flaggen gibt. Unsere holländischen Nachbarn mit dem schönen riesigen Motorboot warten auch auf weniger Wind und machen erstmal Wäsche. Bestimmt in der bootseigenen Waschmaschine. Um 4 Uhr flaut es ab und wir entschließen uns kurzfristig, doch noch nach Vordingborg aufzubrechen. Der Südhafen ist grauslich, aber für das weitere Fortkommen Richtung Heimat am günstigsten gelegen. Allgemeines Ablegen am frühen Morgen, doch der Hafenmeister ist auf Zack. Er kennt die „frühen Vögel“ und kassiert noch früher seine Liegegebühren ein. Eigentlich wollten wir bei dem günstigen südöstlichen Wind gleich durchsegeln bis Spodsbjerg an der Ostküste von Langeland. Bei 2 Reffs im Großsegel laufen wir fast durchgehend 8 kn/h. Doch auf der Höhe von Femö dreht er weiter südlich und wir drehen ab zur Insel Omö am Ende von Smalands Fahrwasser. Viel Platz noch um die Mittagszeit, wir können an einer Holzpier längsseits gehen. Bis zum Abend ist der Hafen fest in deutscher Hand. Auch unsere Clubkameraden Norbert und Claudia trudeln ein. Wir rechnen uns aus, daß wir in 2 Tagen jetzt die Schlei erreichen könnten. Ja, könnten, wenn der Wind mal nicht total gegen uns wäre. Südwest Stärke 5 mit Starkwindwarnung dazu. Wir machen das Beste draus und das ist ein Rundgang über die hübsche kleine Insel, die vor drei Jahren eine schwere Sturmflut überstanden hat, der fast 40 Häuser zum Opfer fielen. Natur pur! Die Viecher auf der Weide bekommen nicht so viele Touristen zu Gesicht, wie das Foto beweist.
Abends haben wir Segler von der Schlei an Bord, Klaus und Ulrike von der „Aike Tina“ aus Kappeln. Dazu gesellt sich Niels, ein Däne aus Malmö, der spät abends einhand von Marstal kommend einfällt und ziemlich zerzaust aussieht. Der kriegt erstmal einen Teller heiße Hühnersuppe und dann ein kaltes Bier. Gute Mischung, wir haben viel Spaß.
Am 17. leert sich der Hafen, aber wir und einige andere bleiben. Immer noch SW-Wind und die Wellen des Großen Belts tragen weiße Schaumkronen. Aber am 18. hält auch uns nichts mehr. Der Wind hat auf NW 6 gedreht und der plus 2 kn südsetzende Strom jagt uns so schnell voran, daß wir uns Hoffnung machen, bis Bagenkop auf der Westseite Langelands zu kommen. Doch daraus wird nichts, vorher müssen wir die Tiefwasserrinne queren und der NW bläst und bläst. Wir kämpfen mit Reffs und den Wellen und die Fähre nach Spodsbjerg weicht freundlicherweise aus, als sie unsere Probleme beim Segelwechseln erkennt. Also begnügen wir uns doch mit Spodsbjerg und machen am nächsten Morgen den nächsten Versuch, weiter Richtung Schlei zu kommen. Wunderbares Wetter, der Wind hat auf SO gedreht und wir laufen mit raumem Wind geradewegs in die Schleimündung ein. Am Nachmittag in Maasholm noch ein netter Klönschnack auf „Amadea“ mit unseren alten Clubkollegen Wolfgang und Fips, zu dem sich auch noch die Crew der „Krusen’stern“ Dörte und Peter gesellt. Und dann steht am 20. 8. 2009 unsere letzte Fahrt auf der „Pirol“ an. Axel, der neue Besitzer, scharrt in Helsingör schon mit den Hufen. Er will die „Pirol“ Anfang September mit Freunden zu sich in den Öresund holen. Da steht die nächsten Tage besonders für Kirsten eine Menge Arbeit an, es ist schon unglaublich, was sich in den 11 Jahren alles im Bauch der „Pirol“ angesammelt hat.
Also, liebe Freunde, die Ihr unsere Fahrten der letzten Jahre begleitet habt, in diesem Jahr schließen wir unser „Logbuch“ endgültig. Aber macht Euch um uns keine Sorgen, wir haben viele, viele andere Pläne, die auch noch mit Wasser zu tun haben werden. Wir hoffen, daß wir dafür gesund genug sein und bleiben werden und das wünschen wir auch Euch allen.
Tschüß
sagen Christel und Kirsten