Sonntag, September 03, 2006

23.-27.08.06 Rostock - Schleswig


Gut, daß ich meinen Geburtstagstisch in der "Kogge" reserviert habe. Schon um 7 Uhr ist sie bis auf den letzten Platz belegt. Wir essen natürlich Fisch, leckeren gebratenen Zander, der nur von dem gedünsteten Zander mit Dillsoße "nach Oma Herta aus Lassan" übertroffen wurde, den ein Ückermünder Segler vor Jahren im dortigen Vereinsheim für uns zubereitete. Nach dem Genuß machen wir uns auf zur "Pirol", um dort eine Flasche "Freixenet" zu köpfen, was ein Paar freut, das gerade das Lokal mangels freier Stühle wieder verlassen wollte. Nach kleinem Klönschnack am nächsten Morgen mit zwei Rostocker Dauerliegern, die uns nach unserem mehrtägigen Aufenthalt hier schon ihre ganze Lebens- und Krankengeschichte erzählt haben, legen wir ab nach Kühlungsborn. Von dort hat uns unser Clubkamerad Jürgen gesimst, der mit seiner Frau ein paar Tage Wohnwagen-Urlaub macht. Ob wir nun nur wieder bis zu den Strandräubern in Warnemünde "Hohe Düne" motoren oder die paar Meilen weiter ist ziemlich egal. So ist der Winkel für den Kurs nach Fehmarn um ein paar Grad günstiger, sollten wir wirklich Wind aus Südwesten bekommen. Im schönen neuen Hafen können wir uns unseren Liegeplatz aussuchen, breite Plätze und Bahnen machen das Manövrieren einfach. Wenn ich da an Maasholm denke! Wir haben einen netten feuchtfröhlichen Abend mit Elke und Jürgen, aber am nächsten Tag leider für Burgtiefe nur eine schwache Brise. Höchstens was für unseren leichten Blister, aber dafür stimmt natürlich der Kurs wieder nicht. Der Hafen in Burgtiefe verfällt immer mehr. Ein großes Schild besagt: Ab 2006 saniert die Stadt in großem Stil! Wahrscheinlich warten sie auf Schlechtwetter im November, um auf 2007 verschieben zu können. Abends erlebt Kirsten noch ein großes Drama: Als sie eine Entenfamilie mit trockenem Brot füttert, stürzt sich eine große Seemöwe auf eins der Kleinen und schleppt es trotz löwenmutigem Einsatz der Entenmama davon. Nächstes Drama ist dann der Wetterbericht: Umlaufende Winde 2-3, Regenschauer, Gewitterböen. Aber das kommt dann nicht so schlimm, wie befürchtet: Nach anfänglichem Nieselregen reißt die Wolkendecke auf und es wird ein schöner sonniger Tag. Dazu haben wir noch Glück im vollen Kappelner Hafen, wir ergattern den letzten freien Liegeplatz. Aber das war's dann auch mit dem Glück, der letzte Tag unserer 12-wöchigen Reise beschert uns Regen, Regen, Regen! Gut, daß wir von den Länderflaggen unter der Saling schon mal bei besserem Wetter ein Foto gemacht haben, das wir jetzt präsentieren können. Bei dem Dauerregen hängen sie ziemlich schlaff herunter und sind kaum zu erkennen.
Also, einen Tag länger hätte es ja gerne noch Sommer sein können, aber, na gut, hängen wir unser Ölzeug zum guten Schluß nochmal zum Trocknen in den Maschinenraum. Und damit Schluß der Berichte bis zum nächsten Jahr. Jetzt kommen nur noch die "trockenen Fakten" unseres superschönen Segeltörns, zusammengestellt von Kirsten:
Dauer des Törns: 84 Tage
Anzahl der Häfen: 43
zurückgelegte Meilen: 1620sm
"on tour": 360 Stdn.
--> 105 Stdn. unter Segel
davon 24 Stdn. unter Blister
--> 255 Stdn. mit Motor (Wind auf der Nase oder Windstärke <7kn)